Nameless

Quattro

Ich zog eine Augenbraue hoch als ich nach hinten zu Raiko sah. "Hat die Dame Angst um ihren blassen Teint? Keine Sorge. Du siehst immer noch super aus." Ich sah mich in meiner Umgebung um. Meistens kam ich nicht dazu, da ich von Fans belagert wurde. Es dauerte noch etwas bis wir da waren. Ich wischte mir mit dem Ärmel meines Mantels einmal die Stirn. "Es dauert noch etwas, aber bald sind wir da. Halten die Schatten das so lange aus, während ich in der Hitze schmoren muss?" Fragte ich sarkastisch und sah schon wieder nach hinten. "Was machst du eigentlich da hinten? Willst du nicht mit mir gesehen werden oder bin ich seit neuestem giftig?" Ich lächelte.

Trey

"Ja, ich denke, dass das gut ist. Wir haben Spargel da und einen vernünftigen Salat werden wir auch hinkriegen." Ich öffnete den  Kühlschrank und zog ohne zu sehen was es war etwas heraus. Mit Freude stellte ich fest, dass es wirklich Kopfsalat war. "Ich werde schon einmal Nudeln kochen. Während sie kochen können wir ja den Salat und den Spargel machen. Was für eine Sauce beziehungsweise Dressing sollen wir machen?" Mit schief gelegtem Kopf sah ich Tamara an. "Es ist echt lange her, dass mal jemand mit mir kocht. Normalerweise höre ich immer nur die genervte Stimme Quattros, die fragt wann es denn endlich essen gäbe" Bei dem Gedanken musste ich Kichern.

Quinton

"Danke für die ausführliche Beschreibung." sagte ich grimmig und fuhr mir einmal mit der Hand durch die langen Haare. "Pass auf. Wir treffen uns einfach bei mir Zuhause. Wenn ihm wirklich Flügel gewachsen sind ist er wahrscheinlich nach Hause geflogen um das Mittagessen zuzubereiten. Ich kenne ihn. Das macht er immer um diese Zeit. Wir sehen uns dort." Mit diesen Worten drückte ich einen Knopf an meinem Scanner und ein Piepen sagte mir, dass ich aufgelegt hatte. Ich war mir sicher, dass Sunday den Weg kennen würde. Von hier aus war es nicht weit, weshalb ich mich auf den Weg machte. In 10-15 Minuten werde ich wohl Zuhause sein.

Quattro

Etwas überrascht über die plötzliche Nähe von Raiko sah ich sie kurz an, bevor ich meinen Blick wieder geradeaus wandte. "Ich mag die Nähe von vielen auch nicht sonderlich. Nur achten meine Fans nicht wirklich darauf." Ich zuckte mit meiner freien Schulter. "Danke, dass du meine Schatten mit dir teilst." Meinte ich dann etwas erstaunt und sah nach oben. Mein Blick wanderte immer wieder zu Raiko, aber immer wenn sie mich ansah sah ich ziemlich schnell wieder weg. Meine Gedanken blieben in der Vergangenheit hängen. An die ganzen unschönen Erinnerungen als unser Vater Byron verschwand. Schnell schüttelte ich den Kopf um wieder in die Gegenwart zu kommen. "Ähm... also. Seit wann beherrscht du deine Magie eigentlich so gut?" Stammelte ich ohne sie anzusehen. Ich wollte mich irgendwie ablenken.

Trey

"Ich weiß nicht. Quattro mag keine Mandarinen. Aber ich kann mich um ein gutes Yogurthdressing kümmern. Darin ist auch Essig. Aber Zitronensaft und Apfelstücke gehen klar. Ich schneide mal den Salat zurecht. Kümmerst du dich um den Spargel?" Fragte ich freundlich, bevor ich mich dann dem Kopfsalat zuwand. Aus einer Schublade zog ich ein Messer und begann vorsichtig und mit bedacht den Kopfsalat zu Schneiden. Mein Ergebnis tat ich dann in eine Schüssel. Anschließend kümmerte ich mich um das Yogurthdressing. "Kannst du mir bitte den Essig geben? Er ist in der Schublade da drüben." Ich zeigte auf eine Schublade auf der anderen Seite der Küche. "Wieso müssen eigentlich wir, die jüngsten der Familie, die komplette Familie ernähren? Ich bin nicht nur der Koch, sondern auch die Putzfrau. Quinton beschwert sich immer, wenn ne kleine Staubschicht auf seinen Bücherregalen ist. Dann sage ich immer: Wenn du mich mal in dein Zimmer lassen würdest könnte ich auch abstauben. Dann herrscht eigentlich immer Ruhe." Ich genoss es sehr mit Tamara zu kochen. Es ist sehr angenehm und macht Spaß mit ihr zu reden und zu kochen.

Trey

Breit lächelnd sah ich Tamara an. "Mir macht es auch sehr viel Spaß!" Ich nahm den Essig und begann dann das Dressing zuzubereiten. "Wahrscheinlich sind unserte Familien gleich da. Warum können wir nur die Zeit nicht anhalten? Immer so viel stress" Als ich das sagte lächelte ich und füllte das Dressing in eine Schüssel. Dann brachte ich schnell den Salat und das Dressing zu dem großen Tisch im Wohnzimmer um dort zu essen. "Wir brauchen noch teller und Besteck!" Fiel mir ein und ich fuhr die Flügel aus. Dann nahm ich mir die Teller und warf sie auf die Flügel, welche zum Glück in der Lage waren das feine Porzellan zu balancieren. Dann nahm ich das Besteck und rannte wieder zum Tisch. Als alles gedeckt war seufzte ich erleichtert und Zog die Flügel wieder ein. "Wie stehts mit der Soße und dem Spargel? Und sind die Nudeln schon fertig?" Nervös schaute ich zur Tür. Ich hatte das Gefühl, dass jede Sekunde die Klingel betätigt werden würde. "Ich bin gespannt was unsere Familien zur Überraschung sagen werden."

Quattro

Verständnisvoll nickte ich. "Verstehe ich. Ich habe mich ebenfalls dem Training gewidmet als unser Vater verschwand und wahrscheinlich auch starb. Nur, dass ich meinen Frust an anderen ausgelassen habe. Nicht selten habe ich Leute schwer verletzt und mich an ihrem Leiden ergötzt. Und es macht mir heute immer noch Spaß." Ich gähnte einmal gelangweilt als ob es das normalste der Welt wäre. "Ich glaube jeder hat seine eigene Art mit Schwerz umzugehen. Was denkst du?" Ich sah kurz nach vorne und merjte, dass dort bereits unser Haus war. "Mal schauen ob Trey Zuhause ist. Eigentlich verlässt er das Haus selten, aber man weiß nie." Ich stieg die Stufen zur Tür hoch und klingelte.

Quinton

Tief in Gedanken versunken lief ich die Straße entlang. Ich war fast Zuhause, achtete allerdings nicht wirklich auf etwas. Erst als ich kurz davor war unser Grundstück zu betreten bemerkte ich Quattro und... Raiko. "Ihr seid auch hier?" fragte ich die beiden, wobei ich Raikou einen abneigenden Blick zuwarf. "Sieht so aus." Antwortete Quattro etwas aggressiver, aber auch gleichzeitig gelangweilt. "Wird gleich jemand öffnen?" Fragte ich den Rotblonden und beachtete Raikou nicht weiter. Er meinte, dass er gerade geklingelt hatte. Also war warten angesagt. Ich sah mich kurz nach Sunday um. Sie musste gleich kommen.

Trey

Ich rannte noch eben in die Küche  um etwas Brot auf den Tisch zu legen. "Machst du auf Tamara? Ich  muss noch eben in mein Zimmer." Ich rannte die Treppe hoch und verschwand in meinem Zimmer. Dann öffnete ich die Schublade zu meinem dunkelbraunem Nachtschrank und holte ein Foto heraus. Das Foto zeigte unsere Familie, zusammen mit Tamaras Familie. Jeden Abend sah ich auf dieses Bild und ließ mich von Erinnerungen durchfluten. Meistens musste ich weinen, vor Trauer und vor Freude. Ich nahm das Foto, welches in einem schlichten, aber schönen Bilderrahmen war und umarmte das Foto, und damit auch die Vergangene Zeit, kurz, bevor ich dann aufstand und mich auf den Weg zu der Treppe machen wollte.

Trey

Ich hörte wie die anderen das Wohnzimmer betraten. Ich wollte ihnen das Bild zeigen. Vielleicht könnten wir es ja wieder so machen wie früher. Ich wollte die Treppe herunterrennen, allerdings war ich etwas zu schnell und zu überstürzt. Ich rutschte auf einer Treppenkante aus und das Foto fiel nach vorne. Aus Reflex fuhr ich die Flügel aus, drehte mich in der Luft, damit ich mit dem Gesicht zum Treppenende war und schoss die Treppe herunter. Das Foto fing ich auf. Ich war fast so schnell, dass ich in Tamaras Schwestern und meinen Brüdern gelandet wäre, aber ich konnte noch eine Vollbremse einlegen und landete mit den Füßen auf dem Teppich. Erleichtert seufzte ich auf. Dann färbten sich vor Verlegenheit meine Wangen rosa und ich sagte leise: "Entschuldigung." Das Foto hielt ich weiterhin in der Hand. Es war mir so wichtig, dass ich es nicht beschädigen wollte, da ich ansonsten das Gefühl hätte, dass ich die Vergangenheit beschädigt hätte.

Quattro

Ich betrat unser Haus und sah mich um. Was mir zuerst auffiel war der Geruch. Anscheinend hatten die beiden Essen gemacht. Es roch ziemlich gut. Als Trey auf einmal angeflogen kam staunte ich nicht schlecht. Ich zog beide Augenbrauen hoch und sah meinen kleinen Bruder an. Dann begann ich zu lächeln. Wusste ich doch, dass er Magie hatte! "Scheint so als ob sich die Wissenschaft mal wieder geirrt hat, nicht wahr Quinton?" Verschlagen und triumphierend lächelnd sah ich zu meinem großen Bruder, welcher auch nicht schlecht staunte. Ich war nicht so der Typ für Wissenschaft und nutzte deshalb jede Gelegenheit aus um den Wissenschaftsbegeisterten Quinton etwas reinzudrücken. "Cooler Auftritt, Trey! Wirklich. Kam einem von meinen Auftritten gleich. Aber darüber reden wir später. Ich habe Hunger!" Meinte ich und machte mich auf den Weg zum Wohnzimmer um mich an meinen üblichen Platz am Tisch zu sitzen. Das Quinton und Raikou sich nicht so gut verstanden ignorierte ich gekonnt, genau so, dass Sunday und Raikou Zoff haben.

Quinton

Absolut fassungslos sah ich meinen Bruder an, der gerade mit richtigen echten Flügeln die Treppe heruntergeflogen kam und beinahe in uns reingekracht wäre. Auf Quattros Necken reagierte ich gar nicht. Ich war komplett mit mir und Trey angeblicher Magie beschäftigt. "Ich glaub ich fall vom Glauben ab..." Sagte ich eher zu mir selbst als zu den anderen. "Trey. Ich werde dich später untersuchen. Jetzt essen wir erst einmal." Mit diesen Worten wandte ich mich ab und gesellte mich zu Quattro, welcher mich immer noch schelmisch angrinste.

Trey

Ich quikte kurz auf als mich Sunday drohte zu erwürgen. "Ahhh! Sunny! Ich krieg keine Luft!" Keuchte ich und versuchte mich zu befreien, aber leider war auch sie gewachsen und um einiges stärker geworden. Ich versuchte Luft zu holen, was mir nicht sonderlich gelang und ließ es einfach über mich ergehen. Sie sagte, dass ich ziemlich gewachsen bin. Leider war es nicht genug um mich zu befreien oder nicht so knuddelig zu sein, dass Sunday mich zu Tode knuddelt. Als ich es endlich schaffte mich aus ihrer Umarmung zu lösen musste ich erst einmal nach Luft schnappen. Als ich dann nicht mehr das Gefühl hatte, dass ich gleich irgendetas wichtiges aushuste sagte ich mit einem Lächeln an Sunday gewandt: "Ich freue mich auch dich mal wieder zu sehen Sunny. Aber ich heiße jetzt Trey. Als unser Vater verschwand haben wir uns umbenannt. Quattro und Quinton wollten nichts mehr mit Vater zu tun haben. Und mich haben sie auch umbenannt. Also, wenn du mich ab jetzt nicht mehr Marcus oder Marci nennen könntest wäre ich dir sehr verbunden."

Quinton

"Spar dir die Mühe Trey. Mich nennt sie auch immer noch Chris." Rief ich den beiden zu, bevor ich mich dann wieder in meinen Gedanken verschloss. Ich verstand nicht, wie in Trey plötzlich Magie aufkeimen konnte. Der Scanner hätte auch nur den kleinsten Tropfen Magie scannen müssen, aber aus irgendeinem Grund hat es damals nicht funktioniert. Ich werde gleich einen weiteren Test machen und dann sehen wir weiter. "Das mit den Streits wird kein Problem sein, denke ich. Sunday ist ja ziemlich abgelenkt von Trey."

Quattro

Aufgrund des "Angriffs" von Sunday auf meinen kleinen Bruder musste ich laut los lachen. Es sah einfach zu lustig aus, da konnte man mir das wirklich nicht übel nehmen. Ich versuchte mich zusammenzureißen, was mir auch gelang. Trotzdem lag noch ein amüsiertes Lächeln auf meinen Lippen und ich versuchte mich abzulenken. Und das tat ich wie fast immer.... Mit dem Essen. "Sieht gut aus, was ihr da gemacht habt. Kommt eure Mutter auch noch?" Fragte ich Tamara und Raikou und wollte noch nicht essen, da noch nicht jeder da war.

Trey

Ich musste lachen als Sunny "Tomi" erwähnte. Aber als Raikou dann anfing darüber zu reden, dass die Vergangenheit vorbei war und nie wieder zurückkehren würde war es, als ob ein Messer in mein Herz stach. Ein langes und scharfes Messer. Mein Atem wurde dezent schwerer und meine Augen verloren den sonst so fröhlichen Glanz, und wurden durch einen leeren Ausdruck ersetzt.. Ich legte meine rechte Hand an die Brust,. Ich konnte meinen Herzschlag spüren. Er war verschnellert. "Ihr könnt schon mal anfangen. Ich muss noch einmal kurz raus." sagte oich geistesabwesend und drehte mich dann um zur Haustür zu gehen. Mit einer zitternden Hand öffnete ich sie. Dann trat ich nach draußen. Sofort brannte die Sonne auf meinen Kopf herab, aber es störte mich nicht. Mit leerem Blick sah ich nach oben. Früher war es auch immer so warm als wir gespielt haben. Erneut spürte ich diesen starken Stich im Herzen und legte erneut meine Hand auf meine Brust. Noch dazu breitete ich meine Flügel aus und flog los. Wohin wusste ich nicht. Ich wollte einfach nur weg von den Erinnerungen, von dem Schmerz, einfach von allem. Ich flog mehrere Minuten, aber aufgrund meiner Geschwindigkeit war ich schnell am anderen Ende der Stadt angekommen. Sanft landete ich auf einer Klippe mit angrenzendem Wald. Ich stellte mich an den Rand der Klippe. Auch an diesen Ort erinnerte ich mich. Hier ist Vater immer mit uns hingefahren und wir haben uns den Sonnenuntergang und die darauf folgende Sternennacht angesehen. Ich biss die Zähne zusammen und ich spürte wie Tränen über meine Wangen rollten. "Vater.... Ich würde alles dafür tun, damit du wieder kommst und alles so wird wie es mal war. Bitte komm wieder." Für einen kurzen Moment, ohne das ich es merkte, färbte sich mein rechtes Auge orange und eine Art Wappen an meiner Hand leuchteten auf. "Marcus?" hörte ich eine hohe und leise Stimme flüstern. Erschrocken drehte ich mich um. Der Busch, der in der Nähe stand.... da drin war jemand. "Was ist? Wer bist du? Und was willst du?" Mein Auge färbte sich normal und das Wappen verschwand. Hastig wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und sah den Busch an. Langsam trat aus dem Busch ein Kind. Es trug einen feinen blauen Mantel mit weißer Hose, das lange blonde Haar war zu einem Pferdeschwanz zuammengebunden und er trug eine Maske, welche die Hälfte seines Gesichts verdeckte. "Wer bist du?" Fragte ich mit undeutbarem Ausdruck in der Stimme. "Marcus. Ich bin es. Byron Arklight. Dein, Thomas und Christophers Vater."

Quattro

Ich wurde rot und sah beleidigt zur Seite, als Sunday mir mit "Tomi" kam. Schon damals mochte ich diesen Namen nicht und wollte nicht so genannt werden. Aber sie hat einfach weiter gemacht ohne mich zu beachten. Ich erinnerte mich noch daran, wie gemein ich das damals immer von ihr fand. "Weißt du Sunday. Manchmal bist du so fröhlich, dass es schon wieder eklig ist. Aber so bist du eben und so hast du viele Freunde bekommen. Also akzeptiere ich dich einfach mal so."
Etwas besorgt und erstaunt sah ich dann zu Trey rüber. War er krank? Ging es ihm nicht gut? Bestimmt brauchte er nur etwas Frischluft und in null komma nichts ist er wieder der Alte. Ich füllte mir also meinen Teller und begann zu essen. 

Quinton

Ich musste grinsen, als ich Quattros alten Spitznamen hörte. Ich weiß noch genau, wie er sich damals immer lautstark beschwerte und immer sauer war als er so genannt wurde. Ich machte mir aber genau so wie Quattro sorgen um Trey. Man konnte dem Rotblonden ansehen, dass er sich sorgen machte, auch wenn er versuchte es zu überspielen. Aber ich machte mir auch sorgen. Trey wirkte auf einmal so krank. Ich musste ihn später unbedingt auch auf mögliche Krankheiten untersuchen. Ich nahm mir etwas von dem Salat und begann zu essen. Ich glaubte, dass Trey wohl noch bis nach dem Essen warten könnte.